Der Mensch / WIR – sind Teil der Natur … die Krone der Schöpfung, wie wir es in der Bibel lesen bzw. in der Kirche gehört haben. Sind wir das oder vielleicht doch nicht? Verstehen wir uns als Teil der Natur oder erleben wir uns getrennt von ihr?
Diese Fragen sind im Zusammenhang mit dem Themenkomplex „Ökologie als Gesundheitsprävention“ wichtig, weil ein Grundmissverständnis zutage kommt, das einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat.
Wir bestehen – wie die Erde – aus den Elementen. Nach dem Tod heißt es doch „Asche zu Asche …“. Der Körper hat einen erheblichen Anteil an Wasser und Knochen, die zu Erde werden. Also Natur / Teil des Naturkreislaufes: Unser Körper unterliegt zu 100% den Naturgesetzen im Zyklus des Werdens, des Seins und des Vergehens.
Frage ich jemanden, ob er sich als Teil der Natur empfindet, kommt eine Antwort, die zeigt, dass sich der Mensch als von der Natur getrennt erlebt. Wie sonst könnten wir als Menschen so viele Entscheidungen gegen die Natur fällen, wenn wir uns als deren Teil empfinden würden?
Wir erleben uns heute als von der Natur getrennte Menschen. Diese Trennung, dieser Bruch hat uns aus dem gesunden Kreislauf der Natur herauskatapultiert. Deswegen ist es für uns auch nicht selbstverständlich, dass die Natur und deren Kräfte für unsere Gesundheit unabdingbar sind. Gleichzeitig ist dieses fehlende Selbstverständnis eine wichtige Ursache für die vielen Krankheiten, die wir Menschen entwickelt haben.
Wir schauen auf Krankheit, und wir schauen auf Gesundheit – meistens nur äußerlich und dahingehend, dass wir über gesunde Verhaltensweisen nachdenken. Im Sinne von Bewegung, gesunder Ernährung und anderen Ratschlägen, die sicherlich wertvoll sind, aber nicht an der Ursache an sich ansetzen. Uns fehlt ein ganzheitliches Bewusstsein über Ökologie, verbunden mit uns selbst und unserem Körper.
Wir begreifen immer mehr, dass wir eine kranke Gesellschaft sind – körperlich, geistig und seelisch. Aber wir verstehen nicht, woher das kommt. Wir können uns nicht mehr vorstellen, dass Bewusstsein eine heilende Wirkung hat – für uns und für die Natur. Und auch in diesem Satz wird deutlich, dass mir das Bewusstsein genauso fehlt. Sonst hätte ich den Zusatz „und die Natur“ nicht erwähnen müssen.
Bewusstsein – in allen Körperzellen begriffenes Bewusstsein – heilt. Wir leben so selbstverständlich in Trennungsgedanken, dass es viel braucht, um ein WIR zu entwickeln oder wiederzufinden, das den Menschen und die Natur als gemeinschaftlich und als verbunden begreift – als eine Einheit sozusagen. Gesundheit auf allen Ebenen fängt da an. Und das ist alles in der Ökologie enthalten.
Ökologie beschreibt den großen Umweltkreislauf, der das Individuum mit dem Großen Ganzen umfasst. Alle Individuen sind im Kreislauf der Ökologie enthalten, die einen gemeinsamen Nenner haben: Wir kommen aus der Einheit – der gemeinsame Nenner – und streben nach Evolution, nach Ausdruck der Einheit, um dann in die Einheit in einem höheren Bewusstsein einzugehen.
Von dieser Annahme aus gedacht, ist es logisch, dass regelmäßige Wanderungen durch Wälder – sowie am Strand entlang – heilende gesundheitliche Wirkung haben. Dazu gibt es inzwischen auch wissenschaftliche Untersuchungen, die die gesundende Wirkung auf den Menschen bestätigen.
Außerdem ist daraus die Naturheilkunde entstanden, die inzwischen als Komplementärmedizin Anerkennung gefunden hat, allerdings nicht aus dem Bewusstsein der Ursache – der Ganzheitlichkeit bzw. Einheit heraus, sondern weil man die Wirkung der Naturheilkunde für Gesundungsprozesse nicht mehr verleugnen kann.
Machen wir uns auf, die Trennung zwischen uns und der Natur in unseren Gedanken und Gefühlen zu finden und schrittweise aufzuheben. Ein Gesundungsprozess, der körperliche Gesundung mit sich bringt und aus dem heraus ein neuer förderlicher Umgang mit Mutter Erde möglich ist.